Droht das Ende der Globalisierung?
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Droht das Ende der Globalisierung?
vom 14.08.2024

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Droht das Ende der Globalisierung?
Handelsstreitigkeiten sind ein Hemmschuh für die Weltwirtschaft

Schon sehr früh in der Zeitrechnung trieben Länder miteinander Handel. Die Seidenstraße, die im Jahr 138 vor Christus entstand, ist die bekannteste frühzeitliche Handelsroute von China nach Europa. Christoph Kolumbus entdeckte Amerika 1492 auf seiner Fahrt nach Indien, um dort Gewürze zu erwerben. Nach dem Ende des Kalten Krieges, der sich um die verschiedenen Vorstellungen einer funktionierenden Wirtschaft und Politik entzündete, stieg die Zahl der Unternehmen, die auf unternationaler Ebene produzierten und handelten. Auch die politische Zusammenarbeit von Ländern nahm an Fahrt auf. Die Erfindung des Internets erleichterte die Kommunikation und den Austausch von Informationen wesentlich und trug so zur Globalisierung bei.

Deutschland ist einer der großen Gewinner der Globalisierung. Unsere Wirtschaft basiert zu einem großen Teil auf Importen von Energie, Rohstoffen und Vorprodukten. Daraus wurden hochwertige Produkte hergestellt, die in die ganze Welt verkauft wurden. Lange Jahre kannte man in Deutschland keine leeren Regale oder längere Lieferengpässe. Die Corona-Pandemie ließ dann die Versorgung mit Rohstoffen und Waren aus aller Welt stocken.

Die stark beschleunigte Verdichtung der Produktion, der Lieferung und des Konsums von Waren und Dienstleistungen und die sogenannte Just-In-Time-Produktion hatte zwar die Prozesse verschlankt, Lagerflächen verkleinert und Kosten gesenkt, aber zeigte erstmals auf breiter Front, dass diese Art der Produktion sehr anfällig für Störungen ist.
Insbesondere die USA unter Präsident Trump wollten durch ein Abschirmen der eigenen Wirtschaft, die Abhängigkeiten verringern. Das vollständige Zurückorganisieren der Produktion sehen viele Ökonomen als unrealistisch an. Die Produktion in aller Welt bietet Kostenvorteile und steigert so die Konkurrenzfähigkeit der eigenen Produkte. Die vollständige Produktion im eigenen Land kann somit erhebliche Preissteigerungen zur Folge haben. Zudem verfügt nicht jedes Land über Bodenschätze, z.B. Seltene Erden, die für Smartphones, Elektromotoren oder Windkraftanlagen benötigt werden. Deutschland hat 2023 314,4 Tonnen im Wert von EUR 1,42 Milliarden an Seltenen Erden importiert. Ungefähr zwei Drittel davon stammten aus China.

Eine Diversifikation von Lieferanten ist durchaus sinnvoll, um starke Abhängigkeiten zu vermeiden und Volkswirtschaften widerstandsfähiger zu machten. Geopolitische Strategien und Machtkämpfe können auch starke wirtschaftliche Auswirkungen haben. Dies hat sich gezeigt, als Russland die Ukraine überfiel und Deutschland in der Folge kein russisches Gas mehr beziehen wollte. Da Russland die Hauptbezugsquelle war, stellte dies die deutsche Politik vor große Herausforderungen.

Insbesondere das Zusammenspiel von künstlicher Intelligenz und großen Datenmengen verändert ganze Wirtschaftszweige und damit auch den internationalen Austausch von Gütern, Dienstleistungen und Informationen. Der Welthandel wird zunehmend digitaler, während der klassische Güterverkehr an Bedeutung verliert. Die Digitalisierung in Deutschland sollte daher zügig vorangetrieben werden.

Eine vollständige De-Globalisierung, also ein Ende der weltweiten wirtschaftlichen Verflechtungen, ist unwahrscheinlich. Aber es wird Veränderungen im Globalisierungsprozess und -muster geben. Daher sollte sich auch Deutschland nicht auf einige wenige Länder spezialisieren, sondern mehr diversifizieren.