Die Inflation steigt stark an Gibt es eine Lohn-Preis-Spirale?
Navigation
Kategorien
>> 1. AIF Genehmigung
>> 2. Vermögensanlagen
>> 3. Direktinvestments
>> Immobilien (alle)
  >> Gewerbeimmobilien
  >> Projektentwicklung
  >> USA
>> Infrastruktur
>> New Energy
>> Portfoliofonds
>> Private Equity
>> Private Placement
>> Ratensparfonds
>> Realimmobilien
>> Sonstiges
>> Vermögensverwaltung
>> Favoriten


test
Zurück zur Nachrichtenübersicht
<<<

Die Inflation steigt stark an Gibt es eine Lohn-Preis-Spirale?
vom 09.12.2021

/Fotolia_6521269_XS.jpg

Die Inflation steigt stark an
Gibt es eine Lohn-Preis-Spirale?

Die Messung der Geldwertstabilität erfolgt in Deutschland maßgeblich über den Verbraucherpreisindex. Für die Berechnung der monatlichen durchschnittlichen Preisentwicklung aller Waren und Dienstleistungen, die private Haushalte in Deutschland für Konsumzwecke kaufen, wird der Verbraucherpreisindex herangezogen. Dazu wird ein Warenkorb verwendet, der 650 Güterarten mit unterschiedlicher Gewichtung umfasst und sämtliche von privaten Haushalten in Deutschland gekauften Waren und Dienstleistungen repräsentiert. Die Veränderung zum Vorjahresmonat bzw. zum Vorjahr wird als Inflationsrate bezeichnet. Diese lag in Deutschland im Oktober 2021 bei 4,5%. Damit lag Deutschland allerdings noch nicht einmal unter den TOP 20-Ländern mit der höchsten Inflationsrate weltweit. Einsamer Spitzenreiter ist Venezuela mit einer Inflationsrate von 2.700%. Auf Platz 2 mit 194,6% folgt der Sudan.

Für den November erwartet die Bundesbank für Deutschland eine Inflationsrate von knapp 6%. Steigende Preise als Argument für höhere Löhne zu nutzen, ist naheliegend, birgt aber auch die Gefahr des Teufelskreises „Lohn-Preis-Spirale“. Vor allem eine Anhebung des Mindestlohns, wie es derzeit Thema in den Koalitionsverhandlungen zwischen SPD, Grünen und FDP ist, kann die gefürchtete Spirale in Gang setzen. Die Abschwächung des Wirtschaftswachstums, ausgelöst durch Lieferengpässe, die Coronapandemie und die steigenden Infektionszahlen, steigert das Risiko, dass die deutsche Wirtschaft im 4. Quartal schrumpft.

Über das Gesamtjahr 2021 gesehen beträgt die Inflationsrate in Deutschland geschätzt 2,88% und liegt damit nur etwas über der von der EZB angestrebten Zielinflationsrate. Die EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte immer wieder betont, dass die EZB angesichts vorübergehender oder angebotsbedingter Inflationsschocks nicht zu einer vorzeitigen Straffung der Geldpolitik übergehen, sondern temporäre Überschreitungen der Inflationsrate tolerieren werde. Es soll aber eine galoppierende Inflation oder eine Lohn-Preis-Spirale verhindert werden. Allerdings scheint die Glaubwürdigkeit der EZB beeinträchtigt zu sein. Aktuell gibt es eine Euro-Schwäche. Der US-Dollar ist auf einen Kurs von 0,89 Euro gestiegen. Dabei ist die Inflation in den USA höher.

Eine einmal in Gang gesetzte Güterpreisinflation kann nur durch eine Verringerung bzw. Begrenzung der Geldmenge und/oder eine Erhöhung der Leitzinsen gebremst werden. Dies kann in der hoch verschuldeten Welt jedoch eine neue Finanz- und Wirtschaftskrise auslösen. Diese Krise wird voraussichtlich umso größer ausfallen, je länger zuvor die Inflationsphase angedauert hat. Insofern sind die Zentralbanken der wichtigsten Staaten gefordert, eine abgestimmte Politik und Lösung zu finden.

Die Inflation war am Jahresanfang coronabedingt noch sehr gering. Die wirtschaftliche Belebung, Nachholeffekte und die Erhöhung staatlicher Abgaben haben jedoch ab dem Sommer zu einem starken Anstieg der Inflation geführt. Die EZB unternimmt nichts dagegen, weil sie von einer wieder sinkenden Inflation im nächsten Jahr ausgeht. Das könnte gefährlich werden und die Glaubwürdigkeit der EZB beschädigen, weil es voraussichtlich länger dauern wird, bis die Inflation wieder im Zielkorridor der EZB liegt. Für die Sachwerte ist die wirtschaftliche Entwicklung bisher sehr positiv. Auch für die Zukunft bleiben die Aussichten gut.

Quelle: IC Consulting GmbH - Bild fotolia


Die letzten Nachrichten: