Wie geht es weiter?
In Deutschland läuft es wirtschaftlich wieder besser
Die Börsenkurse haben sich in diesem Jahr weltweit positiv entwickelt. Das lag an guten Unternehmenszahlen und der Aussicht auf sinkende Zinsen in Europa und in den USA. Die wirtschaftliche Entwicklung verläuft in den USA aber wesentlich besser als in Europa. Es entstehen hunderttausende neue Jobs pro Quartal. Das BIP ist in 2023 und auch im ersten Quartal 2024 um ca. 3% gewachsen. Die amerikanische Wirtschaft brummt trotz der Zinserhöhungen. Die dynamische wirtschaftliche Entwicklung hat zur Folge, dass die Kerninflation in den vergangenen Monaten auf einem Niveau von ca. 3,8% verharrt. Das entspricht zwar einem Rückgang von 40% gegenüber dem Höhepunkt, aber die FED möchte dennoch die Zinsen noch nicht senken. Im Verlauf des Jahres ist aber mit einer Senkung des Leitzinses von aktuell 5,25 bis 5,5% zu rechnen. Deutlich höhere Leitzinsen als die Kerninflation sind eine Ausnahme. Eine etwaige Zinssenkung wird aber moderat ausfallen. Insofern wird die Börsenstimmung nach dem Kursanstieg positiv bleiben, mit einem großen Kursanstieg ist jedoch nicht zu rechnen.
Die Kurssteigerungen an der Börse könnten ein Vorbote für eine bessere wirtschaftliche Entwicklung auch in Europa sein. Anders als in den USA brummt die Wirtschaft insbesondere in Deutschland, aber auch in Europa (noch) nicht. Das Wirtschaftswachstum ist erheblich geringer und hinten liegt Deutschland. Die sich sukzessive aufhellende Lage ist jedoch besser als die Stimmung. Deutschland profitiert als Exportweltmeister weiterhin von der weltweit stärkeren Konjunktur, nicht nur in den USA, sondern auch in Asien. Das BIP-Wachstum in den ASEAN-Staaten (u.a. Indonesien, Malaysia, Thailand und Vietnam) beträgt durchschnittlich rund 5% p.a. Auch deshalb ist wider Erwarten die Wirtschaft in Deutschland im ersten Quartal nicht geschrumpft, sondern um ca. 0,3% gewachsen. Die bisherige Wachstumsprognose für das gesamte Jahr 2024 wurde bereits im ersten Quartal erreicht. Damit ist Deutschland einer Rezession doch noch entgangen.
Im weiteren Verlauf des Jahres rechnen Experten sowohl bei der Stimmung als auch beim Wirtschaftswachstum mit einer weiteren Verbesserung. Wenn man bedenkt, welche Probleme es gibt, z. B. den Fachkräftemangel oder die massiven Schwierigkeiten im Bausektor, dann sind die Zahlen überraschend gut. Die Talsohle wird voraussichtlich, wenn auch langsam und mühevoll, im Laufe des Jahres 2024 verlassen. Die Politik ist gefordert, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu verbessern. Dazu zählt besonders eine Förderung der Bautätigkeit durch Steuererleichterungen. Die Grunderwerbsteuer muss dringend wieder auf das alte Niveau sinken. Der Wohnungsbau muss stärker gefördert werden. Noch wichtiger sind Erleichterungen beim Bauen. Aktuell entfallen ca. 35% der Baukosten auf die Erfüllung gesetzlicher Vorgaben. Das liegt an der Verschärfung und Erhöhung der Zahl der Baustandards. In einem Interview sagte die Bauministerin, dass man die Probleme (endlich) erkannt hätte und Verbesserungen in Planung und Arbeit seien.
Die EU und besonders Deutschland haben den wirtschaftlichen Tiefpunkt hinter sich gelassen. Voraussichtlich sinkende Zinsen werden zu einer weiteren Belebung der Wirtschaft führen und sich vor allem in der Industrie und am Bau positiv bemerkbar machen. Viele Sachwertanlagen bieten nach wie vor jetzt sehr gute Einkaufsmöglichkeiten. Im Einkauf liegt der Gewinn!
Quelle: IC Consulting GmbH