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Kategorie: 1. AIF Genehmigung
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Preisfindung in der Marktwirtschaft
vom 07.08.2023
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Preisfindung in der Marktwirtschaft
Sind staatliche Eingriffe notwendig oder kontraproduktiv?

Staatliche Eingriffe in das Geschehen in einer freien Marktwirtschaft werden stets und zu Recht mit Argusaugen beobachtet. Es gibt gute Gründe, die Preise in Krisenzeiten zu regulieren und die Rufe nach dem Staat werden auch in schöner Regelmäßigkeit laut, wenn die Preise nur den Weg nach oben zu kennen scheinen. Kritiker hingegen werten staatliche Interventionen als unzulässige Eingriffe und damit als Marktmanipulationen und auch für diese Sichtweise gibt es gute Gründe.

Staatliche Eingriffe gab es in den vergangenen Jahren viele. Die folgenden Beispiele zeigen, dass staatliche Eingriffe zuerst die gewünschten Ergebnisse brachten, im Nachhinein aber den Steuerzahler teuer zu stehen kamen. Die Entwicklung der Energiepreise zeigt, dass sich der Markt auch ohne staatliche Einmischung wieder von alleine einpendelt. Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine stiegen die Gaspreise um ein Vielfaches. Die Bundesregierung reagierte mit der Gaspreisbremse. Die Preise sind inzwischen aufgrund der Marktverhältnisse wieder auf ein Vor-Corona-Niveau zurückgekommen, so dass sie aktuell deutlich unterhalb des Gaspreisdeckels liegen. Die Folgen des staatlichen Eingriffs waren möglicherweise unnötig hohe Kosten. Denn es gab keinen Gasmangel, sondern ein (kurzfristiges) Beschaffungsproblem.

Auch die Heizungspolitik liefert Anschauungsmaterial. Gas- und Ölheizungen sollen möglichst schnell ausgetauscht werden. Förderprogramme und Subventionen sollen nun den Bürgern beim Umstieg auf klimafreundlichere Heizungen helfen. Kostengünstiger und effektiver wäre es, wenn der Handel mit Emissionsrechten auf die gesamte Wirtschaft ausgeweitet würde. Kohlendioxidemissionen hätten einen einheitlichen Preis, dem sich Bürger und Industrie, die zu dem Hauptverursachern von CO2-Emissionen gehören, anpassen könnten. Bürger würden dann vermutlich im eigenen Interesse (und ganz ohne gesetzlichen Zwang) auf kostengünstigere und klimafreundlichere Heizungen ausweichen und die Industrie würde versuchen, Wege zu finden, Emissionen einzusparen.

Der größte und folgenschwerste Preiseingriff fand an den Kapitalmärkten statt. Die Notenbanken hatten als Reaktion auf die Corona-Pandemie Billionen für den Ankauf von Anleihen von Staaten und Konzernen eingesetzt. Es sollte das Wirtschaftswachstum angekurbelt und eine Absenkung der Zinsen zur Reduzierung der Finanzierungskosten erreicht werden. Tatsächlich erreicht wurden: astronomische Bewertungen an Börsen und Immobilienmärkten, steigende Verschuldung und eine hohe Inflation aufgrund des vielen frisch gedruckten Geldes, das in das System gepumpt wurde. Der gewünschte realwirtschaftliche Investitionsschub blieb hingegen aus. Seit Juli 2022 versucht die EZB durch Zinserhöhungen die Effekte zurückzudrehen. Drastische Kollateralschäden sind zu befürchten. In den USA sind die ersten Banken aufgrund von schwindenden Bilanzpositionen zusammengebrochen. Ein Szenario, das auch die hoch verschuldeten europäischen Staaten durchaus ereilen könnte.

Die Aushebelung des Marktes provoziert nicht selten schwere Folgeschäden. Das Für und Wider ist daher gut gegeneinander abzuwägen. Häufig ist das Ergebnis unter dem Strich negativ. Daher sollte der Staat nur in Krisen und außergewöhnlichen Situationen eingreifen.

Quelle: IC Consulting GmbH