Chinas Energiewende Weltweit die Nummer Eins bei regenerativen Energien
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Chinas Energiewende Weltweit die Nummer Eins bei regenerativen Energien
vom 06.02.2023
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China stellt schon seit mehr als 10 Jahren die Weichen in Richtung globale Marktführerschaft im Bereich des Ökostroms. Dafür hat das Land in den letzten 10 Jahren über 50 Milliarden US-Dollar in Photovoltaik-Produktionskapazitäten investiert, zehnmal mehr als Europa. Sieben der zehn größten Hersteller von Windkraftanlagen befinden sich in China. Bei den Photovoltaik-Anlagenherstellern sieht es ähnlich aus. Der Anteil Chinas an allen Fertigungsstufen der Solarpanel-Produktion beträgt inzwischen mehr als 80%.

Aber nicht nur in der Produktion liegt China ganz weit vorne, auch beim Bau von Solar- und Windparks ist China inzwischen führend. Anfang 2022 kündigte China den Bau von Parks mit einer Leistung von rund 450 Gigawatt an. Das entspricht der Leistung von 450 kleineren Atomkraftwerken und ist ungefähr dreimal so viel wie die Kapazität aller deutschen Ökostromanlagen zusammen. Allein 2020 gingen in China mehr Windkraftanlagen ans Netz als jemals in Deutschland gebaut wurden.

Die gigantischen chinesischen Solar- und Windparks sollen in Wüstenregionen, vor allem in der Wüste Gobi, entstehen. Hinter diesen Anstrengungen dürften vor allem handfeste Wirtschaftsinteressen stecken, da China gleichzeitig auch der mit Abstand größte Kohleproduzent und -verbraucher ist.

Erneuerbare Energien gelten als einer der größten globalen Zukunftsmärkte und als geopolitischer Machthebel. China kann so von Versorgungssicherheit, sinkenden Energiekosten, zusätzlichen Einnahmequellen durch Patente und Technologieexporten profitieren und erzeugt zusätzlich große Abhängigkeiten bei anderen Staaten.

Noch in den 2000er Jahren lief es für die deutsche Solarindustrie hervorragend. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz hatte die Einspeisevergütung für Solarstrom auf über 50 Cent pro Kilowattstunde festgelegt. Photovoltaik war damit ein lukratives und vor allem planbares Geschäft. Die Branche boomte und lockte auch ausländische Mitbewerber an, vor allen aus China. Die chinesischen Unternehmen übernahmen nach und nach deutsche Expertise und bauten selbst riesige Fabriken zum Bau von Solarmodulen. Aufgrund der viel niedrigeren Arbeitslöhne und billigerer Energie konnten sie deutlich günstiger als deutsche Firmen produzieren. Zudem gaben chinesische Banken auf Vorgabe der Staatsführung günstige bzw. verbilligte Kredite. In der Folge dieses nicht zu gewinnenden Konkurrenzkampfes gingen immer mehr deutsche Hersteller pleite und China stieg bei verbleibender viel geringerer Konkurrenz zum Marktführer auf.

Auch im Hinblick auf Rohstoffe ist China im Vorteil. Seltene Erden sind wichtige Rohstoffe für den Bau von Windparks, Solarmodulen und auch Elektromotoren. Ohne diese Rohstoffe kann es also keine Energiewende geben. Aktuell befinden sich zwei Drittel der bekannten und verwertbaren Vorkommen in China. Da der Abbau dieser Rohstoffe teuer und ökologisch problematisch ist, baut nicht jedes Land, das ein Vorkommen hat, dieses auch ab. China hat aktuell aufgrund der weltweit hohen Nachfrage ein Quasi-Monopol auf Seltene Erden und das wird im technologischen Wandel zunehmend zum Problem. Sobald China den Export stoppt, z.B. weil es diese Rohstoffe selbst verbraucht, kommt die weltweite Industrie in kurzer Zeit ins Stocken. Insbesondere Deutschland ist ein rohstoffarmes Land. Auch bei einer Erhöhung der Recycling-Quoten wäre Deutschland auf den Import von Rohstoffen angewiesen.

China hat die Zeichen der Zeit erkannt und sich zum Weltmarktführer bei den erneuerbaren Energien entwickelt. Deutschland hatte diese Position anfänglich, verlor sie dann aber an China, weil die Bedeutung der erneuerbaren Energien als eine der wichtigsten Zukunftstechnologien vom Staat nicht erkannt und ausreichend gefördert wurde. Die in den 2000er-Jahren aus heutiger Sicht sehr hohe Einspeisevergütung ist über die Jahre stark reduziert worden. In 2023 erhalten Anlagen bis 10 kWp 8,2 Cent/kWh, Anlagen ab 10 kWp 7,1 Cent/kWh. Gleichzeitig sind natürlich auch die Herstellungskosten und damit die Preise für Photovoltaikanlagen im Laufe der Zeit stark gesunken.

Quelle: IC Consulting GmbH