Chancen durch steigenden Wohnraumbedarf
Die Zahlen deuten zwar längst nicht auf einen euphorischen Wirtschaftsboom hin, doch zeigen sie Stabilität und Perspektiven für Anleger in den USA, besonders auf dem Wohnimmobilienmarkt. Für den erwartet die Deutsche Bank einen „zusätzlichen Aufwind“, wenn bis Herbst 2024 der US-Leitzins auf 4,75 bis 5,0 Prozent gesenkt werden sollte.
„Bei einer anhaltenden Angebotsknappheit, die unter anderem durch ein erwartetes Wachstum der US-Bevölkerung von sechs Prozent bis 2030 – von 334 Millionen Menschen im Jahr 2022 auf dann 355 Millionen (2030) – gestützt werden könnte, dürften neben Eigenheimen auch Mietwohnungen gefragt bleiben, zumal der Umzug in die eigenen vier Wände derzeit nicht für jeden US-Bürger, der ihn sich wünscht, erschwinglich ist“, schreiben die Analysten des Frankfurter Finanzinstituts.
„Die Leerstände im Wohnsegment liegen in vielen Regionen der Vereinigten Staaten unter ihren historischen Durchschnittswerten.” Die Nachfrage nach Wohnraum dürfte weiter steigen. Für Anleger bieten sich Chancen, trotz der gegenwärtig noch schlechten Stimmung auf dem US-Häusermarkt. Wegen der hohen Hypothekenzinsen waren im Herbst die US-Eigenheimverkäufe auf den tiefsten Stand seit 2010 gefallen. „Begrenzte Lagerbestände und geringe Erschwinglichkeit von Wohnraum begrenzen den Hausverkauf“, begründet Lawrence Yun, Chefökonom des Maklerverbandes National Association of Realtors (NAR), die Entwicklung. Alteigentümer sind nach Beobachtung der Deutschen Bank derzeit weniger bereit, ihre Eigenheime zu verkaufen, weil sie noch im Genuss alter, günstiger Kredite seien.
Potenzielle Käufer hielten sich zurück, weil die Finanzierungskosten seit 2020 kräftig gestiegen seien. Für einen durchschnittlichen US-Haushalt betrügen sie gegenwärtig fast 29 Prozent des monatlichen Einkommens – der höchste Wert seit 1985. Als Alternative zum Kauf einer Bestandsimmobilie bietet sich der Neubau an. Dort offerieren nun immer mehr Bauunternehmen Preisnachlässe, um die hohen Finanzierungskosten auszugleichen und ihre Auftragslage zu verbessern.
Trotz der gegenwärtigen Klemme, die mit einem künftigen Ende des steigenden Zinszyklus gelöst werden könnte, bleiben die Chancen für Investoren auf dem US-Wohnimmobilienmarkt attraktiv. Gerade das Mietwohnungssegment, in das auch BVT über Projektentwicklungen investiert, dürfte weiterhin gute Renditen ermöglichen, weil der Bedarf weiter steigt.
Ein ähnliches Bild zeigt sich gegenwärtig auch auf dem deutschen Wohnungsmarkt: ein stark steigender Bedarf an Wohnraum bei gleichzeitiger Flaute am Bau sowie bei den Transaktionen. Nach den Zahlen des Deutschen Mieterbundes fehlen aktuell über 700.000 Wohnungen in Deutschland, „das größte Wohnungsdefizit seit mehr als 20 Jahren“. Trotz der steigenden Nachfrage durch Zuwanderung war bis August 2023 die Zahl der Baugenehmigungen nach den Daten des Statistischen Bundesamtes um rund ein Drittel zurückgegangen. Steigende Zinsen sowie hohe Kosten für den Bau bremsen den Immobilienmarkt aus.
Quelle: BVT