Anleihen
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DFI Wohnen 2
Kategorie: 1. AIF Genehmigung
Emittent: DFI


1001 Glossarbegriffe

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  Anleihen

Anleihen


Allgemeines
 

Eine Anleihe (auch festverzinsliches Wertpapier, Rentenpapier, Schuldverschreibung oder Obligation, englisch Bond oder debenture bond) ist ein zins­tragendes Wertpapier, das dem Gläubiger das Recht auf Rückzahlung sowie auf Zahlung vereinbarter Zinsen einräumt.

Zinsen, gleichgültig ob Festzinsen oder variable Zinsen, sind mit einer Anleihe untrennbar verbunden. Typischerweise dienen Anleihen dem Schuldner zur – meist langfristigen – Fremdfinanzierung und dem Gläubiger (Anleger) zur Kapitalanlage. Zur Wertpapiergattung der Anleihen zählen Staatsanleihen (einschließlich Kommunalanleihen, Kommunalobligationen, Landesanleihen oder sonstige öffentliche Anleihen), Unternehmensanleihen und Pfandbriefe; nicht dazu gehören Kredite wie Privatkredite und Schuldscheindarlehen.

Ein festverzinslicher Vermögenstitel (englisch fixed income product) ist ein schuldrechtlicher Anspruch auf zweierlei:

  • Zinszahlung: Zahlung eines zeitabhängigen Entgelts; der Käufer eines verzinslichen Wertpapiers erhält als Gegenleistung für die Überlassung des Kapitals während der Laufzeit den in der Urkunde verbrieften Zins.
  • Tilgung: Rückzahlung des überlassenen Kapitalbetrags; nach Ablauf der Laufzeit endet das Schuldverhältnis durch die Zahlung des Nennwerts.

Im Gegensatz zur Aktie erwirbt der Käufer einer Unternehmensanleihe keinen Anteil am Eigenkapital des Unternehmens, sondern gewährt ihm Kredit, also Fremdkapital.


Handel
 

Anleihen werden am Rentenmarkt, einem Marktsegment des Kapitalmarktes, gehandelt. Sie können dort zum jeweils aktuellen Kurs ge- und verkauft werden. Neuemissionen erfolgen im Börsensegment des Primärmarktes, bereits in Umlauf befindliche Anleihen werden auf dem Sekundärmarkt gehandelt.

Anleihen müssen in den meisten Ländern jedoch nicht an der Börse gehandelt werden, das heißt, sie sind nicht börsenpflichtig. Der Handel über Börsen ist in diesen Ländern für die Kursbestimmung relativ unbedeutend, da der Hauptanteil der Volumina außerbörslich gehandelt wird.

Die Anleihe gilt als eher risikoarme Anlageform, da sie über definierte Zinsansprüche und eine feste Rückzahlung verfügt, und je nach Ausgestaltung besichert ist. Institutionelle Anleger (z. B. Versicherungen) sind verpflichtet, einen großen Anteil der zu verwaltenden Gelder in Titel mit hoher Bonität anzulegen, wobei die Wahl häufig auf festverzinsliche Wertpapiere fällt. Bei schlechter Bonität des Schuldners birgt die Anleihe ein hohes Kreditrisiko, das dem Anleger üblicherweise durch eine entsprechend hohe Verzinsung vergütet wird, man spricht dann von Hochzinsanleihen.

Anleihen werden in der Regel als Inhaberpapier ausgegeben (Inhaberschuldverschreibung), da hier die bessere Handelbarkeit besteht. Der Inhaber der Anleihe ist somit gleichzeitig der Gläubiger. Jedoch gibt es auch die Ausgestaltung als Namens-, Order- oder Rektapapier.


Emittenten
 

Als Herausgeber von Anleihen kommen in Frage:

  • Staaten und unterhalb des Staates organisierte Gebietskörperschaften: Diese begeben Staatsanleihen, worunter im weiteren Sinne auch die von den Gebietskörperschaften emittierten Kommunalanleihen gefasst sind. In Deutschland werden Öffentliche Anleihen und andere Bundeswertpapiere von Bund, Ländern und Gemeinden sowie öffentlich-rechtlichen Körperschaften herausgegeben. Bund und Länder finanzieren hierüber Defizite im Länder- beziehungsweise Bundeshaushalt.
  • Kreditinstitute (Privatbanken und öffentlich-rechtliche Kreditinstitute): Diese emittieren Bankschuldverschreibungen und Pfandbriefe, meist um die Refinanzierung ihres mittel- und langfristigen Kreditgeschäfts zu beschaffen.
  • Unternehmen, die nicht dem Sektor der Kreditinstitute zugerechnet werden, begeben Unternehmensanleihen (englisch corporate bonds); dies sind Inhaberschuldverschreibungen und damit eine Form der Unternehmensfinanzierung, die im Regelfall durch ein Bankenkonsortium auf dem Kapitalmarkt platziert werden.

In Österreich und Deutschland werden die meisten Anleihen von Banken und der öffentlichen Hand herausgegeben, während in den USA viele Unternehmen Anleihen emittieren. Die Ursache hierfür ist darin zu sehen, dass Unternehmen in Europa Kapital häufiger durch Selbstfinanzierung aufbringen oder Kredite bei Geschäftsbanken erhalten.

Quelle: Deutsche Finance - M.Sp.