Wasserkraft ist eine ausgereifte Technologie: 16 Prozent des global erzeugten Stroms stammen aus Wasserkraftwerken. Gleichzeitig bestehen noch erhebliche Ausbaumöglichkeiten. Allerdings können insbesondere mit großen Wasserkraftprojekten sowohl erhebliche ökologische Beeinträchtigungen als auch soziale und ökonomische Risiken verbunden sein. China hat für die Errichtung des "3-Schluchten-Damms" am Jangtse, dem längsten und für die Wirtschaft wichtigsten Fluss des Landes, zahllose Ortschaften versetzt und mehr als eine Million Menschen umgesiedelt. Im Jahr 2008 ging das gigantische Wasserkraftwerk in Betrieb und erzeugt seitdem in etwa die Leistung von vier Kernkraftwerken.
In Deutschland wird mit Wasserkraft fast ausschließlich elektrischer Strom erzeugt, ihr Anteil an der Stromerzeugung liegt bei etwa 3,4 Prozent. Die größten Potentiale zur künftigen Nutzung der Wasserkraft in Deutschland liegen in den südlichen Bundesländern, da hier der Voralpenraum für ein günstiges Gefälle sorgt. Die wesentlichen Potentiale der Wasserkraft liegen im Ersatz, in der Modernisierung und Reaktivierung vorhandener Anlagen sowie im Neubau an bestehenden Querbauwerken. Dabei müssen alle Umweltanliegen ausgewogen berücksichtigt werden. Für die kommenden Jahre wird eine Erneuerung einiger größerer Anlagen erwartet, da mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) neue Anreize für Investitionen gesetzt wurden.