Die Inflation sinkt und die Geldpolitik wirkt
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Die Inflation sinkt und die Geldpolitik wirkt
vom 10.07.2023

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Die Inflation sinkt und die Geldpolitik wirkt
Aber die gefühlte Inflation bleibt hoch

Die ersten Erfolge der Notenbanken bei der Bekämpfung der Inflation werden sicht-bar. Rückblickend wurde der Höhepunkt der Inflation im Oktober 2022 sowohl in der Europäischen Union (EU-27) als auch in Deutschland erreicht. Mit 11,5% (ge-genüber dem Vorjahresmonat) wurde die höchste Inflationsrate seit Bestehen der EU festgestellt. Die monatlichen Inflationsraten waren in Deutschland im gesamten Jahr 2022 hoch und erreichten im September die 10-Prozent-Marke. Der höchste Wert wurde im Oktober 2022 mit +10,4% ermittelt.

Im Mai 2023 lag die Inflationsrate in der EU (EU-27) bei 7,1% und in Deutschland bei 6,1%. Diese Entwicklung liegt an der wesentlich strafferen Geldpolitik der EZB, die am 21.07.2022 erstmals die Leitzinsen um 0,5 Prozentpunkte erhöhte. Nach über 10 Jahren der Nullzinspolitik war das die erste Erhöhung. In insgesamt 8 Zins-schritten wurde der Leitzinssatz dann jedoch auf heute 4,0% p.a. angehoben. Eine derart schnelle und hohe Anhebung der Leitzinsen ist ungewöhnlich und liegt auch an der relativ späten Straffung der Geldpolitik durch die EZB.

Die Inflationsrate wird mit Hilfe eines statistischen Warenkorbs gemessen. Der Wa-renkorb enthält ungefähr 750 Güter mit ca. 300.000 Preisen, die nach dem vermu-teten Durchschnittsbedarf der Bevölkerung gewichtet sind. Im Warenkorb sind Ausgaben für Wohnung, Wasser, Energie, Nahrungsmittel, Freizeit, Kultur, Bildung, Gesundheit, Pflege, Bekleidung, Schuhe und vieles mehr erfasst. Der statistische Warenkorb ist repräsentativ, enthält aber mehr Waren und Dienstleistungen als eine Person verbraucht. Er soll die Bedürfnisse eines „Durchschnittsbürgers“ abdecken.

Die Gewichtung entspricht aber nicht den Lebensverhältnissen jeder Person. Der Verbraucherpreisindex misst monatlich die durchschnittliche Preisentwicklung aller Waren und Dienstleistungen im statistischen Warenkorb. Die Veränderung des Ver-braucherpreisindexes zum Vorjahresmonat bzw. zum Vorjahr wird als (statistische) Inflationsrate bezeichnet.

Die stark gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise waren hauptsächlich für die hohe Inflationsrate und insbesondere den sehr schnellen Anstieg verantwortlich. Die Energiepreise sind inzwischen zwar wieder gesunken, befinden sich aber immer noch auf einem höheren Niveau als vor dem Ukraine-Krieg. Die gestiegenen Preise treffen ärmere Menschen relativ mehr, da sie für die Grundbedürfnisse den Großteil des Einkommens ausgegeben müssen und Ersparnisse kaum oder nicht vorhanden sind. Man spricht hier von gefühlter Inflation, die für viele Menschen bei ca. 18% liegen soll.

Die EZB hat zu spät, aber dann entschlossen auf die stark steigende Inflation in der EU reagiert. Inzwischen ist die Inflation in sieben Monaten aus der Spitze um ca. 40% gesunken. Voraussichtlich wird die EZB noch einen oder zwei weitere Zinserhöhungen vornehmen. Mehr wird die schwächelnde Konjunktur voraussichtlich nicht aushalten. Eine Rezession soll unbedingt vermieden werden.

Quelle: IC Consulting GmbH