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Steigende Energiepreise als Treiber der Inflation
vom 29.06.2022

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Steigende Energiepreise als Treiber der Inflation

Welche Gegenmaßnahmen gibt es und wie sinnvoll sind sie?

Niedrige Preise für Gas und Öl haben die wirtschaftliche Entwicklung von Deutschland lange begünstigt. In der Corona-Pandemie erreichte der Ölpreis (Brent) am 30.04.2020 einen Tiefpreis von USD 21,51 für ein Barrel (159 Liter). Mit dem Abschwächen der Pandemie stiegen die Ölpreise unter Schwankungen bis auf ca. USD 76 Ende 2021. Durch den Ukraine-Krieg erreichten die Gas- und Ölpreise ungeahnte Höhen. So kostet aktuell ein Barrel Brent-Öl USD 123.

Die stark gestiegenen Energiepreise treiben die Inflation und beeinträchtigen die Industrie. Die Bundesregierung muss gegensteuern und alle Verbraucher entlasten. Das Ziel ist die Einsparung von Energie und zumindest die Begrenzung des Preisanstiegs. Der öffentliche Personenverkehr soll möglichst viel Individualverkehr ersetzen. Das soll das sogenannte 9 Euro-Ticket unterstützen. Die Maßnahme kann wirksam sein, wenn die Deutsche Bundesbahn den zu erwartenden Ansturm zusätzlicher Fahrgäste organisatorisch und technisch bewältigt. Außerdem gibt es steuerliche Zuschüsse und Erleichterungen wie die Senkung der Energiesteuer auf Kraftstoffe auf das europäische Mindestmaß für drei Monate. Die Weitergabe dieses Vorteils durch die Mineralölkonzerne ist nicht verpflichtend. Insofern ist die steuerliche Senkung nur teilweise bei den Verbrauchern angekommen. Die Maßnahme stellt zudem eine direkte Subvention des Verbrauchs dar. Allgemeine Zuschüsse an die Bürger zur Entlastung von den stark gestiegenen Energiepreisen erscheinen sinnvoller. Sie sollten am Einkommen ausgerichtet werden.

Zusätzlich zu den genannten Maßnahmen hat die Bundesregierung weitere steuerliche Erleichterungen und Einmalzahlungen als staatlichen Kostenausgleich auf den Weg gebracht. Für einkommensschwache Bürger sind diese Zahlungen sehr wichtig. Es bleibt die Frage, wie (lange) diese Maßnahmen finanziert werden können. In den Jahren 2012 bis 2019 erzielte Deutschland ausgeglichene Haushalte oder sogar Finanzüberschüsse. Der Schuldenstand fiel in 2019 auf 59,6% des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Infolge der Pandemie verzeichnete der Staat 2020 erstmals wieder ein Defizit, in Relation zum BIP das zweithöchste seit der Vereinigung. 2021 stieg die Schuldenquote um weitere 0,5% auf 69,3%. In 2022 werden voraussichtlich 140 Milliarden Euro neue Schulden aufgenommen. Dazu kommt das Sondervermögen in Höhe von EUR 100 Milliarden für die Bundeswehr.

Auf die hohe Inflation muss die EZB reagieren. Im Juli soll der Leitzins erstmals seit mehr als 10 Jahren um 0,25 Prozentpunkte steigen. Zudem werden ab Juli keine weiteren Staatsanleihen und Wertpapiere mehr angekauft. Diese Maßnahmen werden nicht sofort für eine geringere Inflation sorgen, senden aber das Signal, dass die EZB gegenzusteuern wird. Die Märkte hatten bereits eine straffere Geldpolitik erwartet. Die Renditen von Staatsanleihen sind erheblich gestiegen.

Die Inflationsrate bleibt hoch und wird nach Meinung von Experten eher noch steigen. Mit einem Rückgang der Energiepreise ist kurzfristig nicht zu rechnen. Im Ukraine-Krieg zeichnet sich kein Ende ab. Russland plant bereits bis Ende Oktober. Generell haben die Preise angezogen, auch weil die gestiegenen Energiepreise sich bei der Produktion bemerkbar machen. Die weitere Entwicklung der Inflation hängt wesentlich von der Entwicklung der Energiepreise ab.

Quelle: IC Consulting GmbH