Ständiger Wandel im M&A-Markt
Künstliche Intelligenz sorgt für Marktbewegung
2021 war eins der besten IPO-Jahre der vergangenen 25 Jahre, sowohl was die Anzahl der Notierungen als auch das gehandelte Kapital betrifft. Nach einem Einbruch in 2022 konnte sich der Markt 2023 erholen. 2024 verlief ein wenig schlechter als das Vorjahr. Die Zahl der Börsengänge fiel um etwa 10%. Allerdings reduzierte sich die das Emissionsvolumen um nur 4% auf 121,2 Milliarden US- Dollar. Die aktivste IPO-Region weltweit ist Indien. Hier wurden allein 338 Neuzugänge registriert. Das entspricht einem Plus von 44% gegenüber 2023. Hyundai brachte seine indische Tochtergesellschaft an die Börse und nahm damit rund 3,3 Milliarden US-Dollar ein. Es handelte sich um den zweitgrößten Börsengang der Welt und den größten in Indien. Der weltweite Anteil der IPOs von Unternehmen aus Private Equity- oder Venture Capital- Fonds lag bei 12% aller IPOs und 46% beim Platzierungsvolumen.
2025 war von der geschäftigsten Eröffnungsphase seit dem Spitzenjahr 2021 gekennzeichnet. Das entsprach den hohen Erwartungen an die zweite Präsidentschaft von Donald Trump. Die hohe Dynamik geriet jedoch Ende des ersten Quartals unerwartet ins Stocken. Dies lag an einerseits der anhaltenden Inflation und andererseits an der so nicht vorhergesehenen politischen Unsicherheit in den USA aufgrund der veränderten Zollpolitik und der damit einhergehenden steigenden Marktvolatilität. In den letzten fünf Jahren war der M&A-Markt von nahezu ständigem Wandel geprägt. Das Ergebnis ist ein M&A- Umfeld, in dem ein erhöhtes Maß an Unsicherheit nicht nur allgegenwärtig, sondern auch strukturell ist.
Unsicherheit wird wahrscheinlich der neue Dauerzustand sein. Insofern ist es nicht sicher, dass das Spitzenjahr 2021 demnächst übertroffen wird. Obwohl sich die Aktienindizes weitgehend in die gleiche Richtung entwickelten, sind die mittleren Bewertungsmultiplikatoren in den USA im ersten Halbjahr 2025 im Vergleich zum vierten Quartal 2024 gestiegen, während sie in Europa und im asiatisch-pazifischen Raum gesunken sind. Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass mittel- bis langfristig ein besseres Abschneiden der US- Unternehmen in einem Zollkrieg erwartet wird.
Die Auswirkungen von Zöllen, politischen Veränderungen und regulatorischer Unsicherheit wirken sich jedoch nicht nur regional, sondern auch branchenübergreifend unterschiedlich aus. Dazu besteht das Problem, dass es noch lange nicht feststeht, welche Zölle und politischen Beschränkungen es letztendlich geben wird. Zwischen dem ersten Halbjahr 2024 und dem ersten Halbjahr 2025 verzeichneten die Branchen Luft- und Raumfahrt, Verteidigung, Chemie, Vermögensverwaltung sowie Energie und Versorgung ein Wachstum bei Transaktionsvolumen und -wert. Zurück gingen dagegen Einzelhandel und Konsumgüter, Pharma, Automobil und Industrie. Dies unterstreicht, wie branchenspezifische Dynamiken die Transaktionsaktivität beeinflussen.
Die Ende April angekündigte 90tägige Zollpause sorgte für eine deutliche Erholung der Aktienmarktstimmung. Der IPO-Markt reagierte entsprechend. Sechs Unternehmen kamen an den Markt und erzielten Kurse über (vier Unternehmen) oder am oberen Ende (zwei Unternehmen) ihrer Spanne. Alle sechs eröffneten am nächsten Tag den Handel mit Kursen, die mehr als 20 % über dem Kurs lagen, zwei sogar mit über 100 %. Die sechs Unternehmen stammen aus unterschiedlichen Branchen, z.B. Technologie, Energie und Finanzdienstleistungen, was die zunehmende Risikobereitschaft am Aktienmarkt zeigt.
Zudem deutet der Erfolg darauf hin, dass sich das Zeitfenster erweitert haben können und Investoren bereit sind, Kapital in Unternehmen mit starken Fundamentaldaten und überzeugenden Aktienkursaussichten zu investieren. Bis Ende Mai 2025 haben 25 traditionelle Börsengänge über USD 11 Milliarden eingebracht. Im gleichen Zeitraum 2024 waren es 28 Börsengänge mit einem Volumen von USD 12,7 Milliarden.
Der technologische Fortschritt, insbesondere die Weiterentwicklung von KI, sorgt ebenfalls für Marktbewegungen. Große Technologieunternehmen wie Microsoft und Meta haben angekündigt, allein in diesem Jahr Hunderte Milliarden Dollar für den Ausbau der KI- Infrastruktur sowie die Entwicklung von Talenten und Kompetenzen auszugeben. Dies löst einen Superzyklus von Investitionen aus, der auf globale Investitionen in Billionenhöhe in den nächsten fünf Jahren hindeutet. Der rasante Fortschritt neuer KI-Technologien hat die Unternehmenswelt in eine neue Phase der Transformation mit hohem Risiko katapultiert. Für Käufer birgt dies neben Risiken auch Chancen: das Risiko, ein Unternehmen am Rande der Disruption zu übernehmen, und die Chance, neue Technologien für Innovationen und Wettbewerbsvorteile zu nutzen. Seit mehr als 25 Jahren ist Munich Private Equity (MPE) als Anbieter von Private Equity-Dachfonds aktiv. Anleger von MPE Dachfonds profitieren von den Synergieeffekten: Sie investieren parallel mit professionellen Großinvestoren über die institutionellen Private-Equity-Programme des Schwesterunternehmens Munich Private Equity Partners.
Mit über 270 Fondsinvestments ist MPE einer der erfahrensten Private Equity-Investoren Europas. Die Fonds haben ihrerseits in eine Vielzahl von Unternehmen investiert. Durch die sehr breite Streuung sind extreme Ausreißer nach oben und nach unten sehr unwahrscheinlich. Das bestätigen die bisherigen Ergebnisse. Insgesamt wurden ca. EUR 2,3 Milliarden Anlagevermögen eingesammelt. Sobald bei den MPE-Private Equity- Dachfonds die mehrjährige Investitionsphase endet, beginnt die Auszahlungsphase. Die durchschnittliche Haltedauer beträgt zwischen 5 und 8 Jahren. Rückflüsse aus erfolgreichen Unternehmensverkäufen werden dann in Tranchen ausgeschüttet. Von den etwa 4.100 gekauften Unternehmen wurden bereits 3.100 wieder erfolgreich verkauft. Insgesamt wurden schon über EUR 1,5 Milliarden an die Anleger ausgezahlt. Aufgrund der fortgeschrittenen Reife einiger MPE-Fonds hat sich in den letzten Jahren eine hohe Frequenz bei den Exits und den jährlichen Auszahlungen eingestellt.
Der MPE International 9 ist ein Dachfonds, der in Private Equity-Fonds investiert, die ihrerseits in mittelständige Markt- und Technologieführer verschiedener Branchen und Länder investieren. Der Fokus liegt auf Nordamerika und Europa. Das Fondsportfolio besteht bereits aus 20 Private Equity-Fonds. Anleger können sich bereits ab EUR 5.000 zzgl. 5% Agio beteiligen. Außerdem ist ein Sparplan ab EUR 50 im Monat oder eine Kombination aus Einmalzahlung und Sparplan möglich. Die mehrjährige Auszahlungsphase soll 2034 beginnen. Ab diesem Zeitpunkt dürfen Rückflüsse aus erfolgreichen Unternehmensverkäufen nicht in neue Private Equity- Fonds investiert werden. Ende 2040 endet planmäßig die Grundlaufzeit und der Fonds wird liquidiert. Diese Grundlaufzeit kann per Gesellschafterbeschluss um bis zu vier Jahre verlängert werden.
Viele Unternehmen haben ihre Börsengänge aufgrund der politischen Unsicherheit in den USA und der gestiegenen Marktvolatilität verschoben. Eine vielfältige Pipeline von Unternehmen bereitet sich auf den Börsengang vor, sobald sich die Marktbedingungen stabilisieren. Die Sorgen um nachlassendes Wachstum, erhöhte Inflation und politische Unsicherheit bleiben bestehen. Bleiben jedoch die makroökonomischen Bedingungen weiterhin günstig, angetrieben von möglichen Zinssenkungen der Fed, einer sinkenden Inflation und Rekordwerten an verfügbaren Mitteln, könnte sich der IPO-Markt mittel- bis langfristig nachhaltig erholen. Die Bedingungen zum Einkauf sind aktuell günstig. Da Private Equity ein mittel- bis langfristiges Investment ist, sollten die Chancen jetzt genutzt werden.
Quelle: IC Consulting GmbH