Goldpreis steigt immer weiter
Notenbanken kaufen vermehrt Gold
Bis 2024 wurden weltweit insgesamt rund 208.874 Tonnen Gold gefördert. Der World Gold Council geht davon aus, dass damit etwa 75% der förderbaren weltweiten Goldmenge abgebaut sind. Schätzungsweise sind noch gut 54.000 Tonnen nicht gefördert. Mit den aktuellen Kapazitäten und Abbauraten soll in ca. 20 Jahren das letzte Gold abgebaut sein.
Im Jahr 2024 wurden von der bis dahin geförderten Goldmenge etwa 19% von den Zentralbanken und rund 16,6% von Privatpersonen gehalten. 12% befanden sich in Kunstgegenständen. Gut die Hälfte des insgesamt abgebauten Gesamtbestandes wurde zu Schmuck verarbeitet. Auch weiterhin wird etwa die Hälfte des jährlich geförderten Golds zu Schmuckgegenständen. Allein Indien und China decken fast die Hälfte der weltweiten Nachfrage nach Goldschmuck. Jedoch dämpft die aktuelle Preisentwicklung die Nachfrage um rund 15%.
Anfang des Jahres betrug der Goldpreis ca. USD 2.600. Aktuell liegt er bei rund USD 4.200. Das entspricht einer Steigerung um 60%. Die geopolitischen Unsicherheiten und die Unsicherheit über die Zukunft des US-Dollars befeuern die Nachfrage nach Gold als sichere Anlage, insbesondere von den Zentralbanken und institutionellen Anlegern. Es ist eine große Umschichtung im Gange, die am Ende zu einer geringeren Gewichtung und Bedeutung des US-Dollar führen könnte. Ausländische Investoren investieren weniger in USD-Staatsanleihen, bleiben aber in anderen Assets (noch) im USD. Ein zunehmendes Anlageziel sind Edelmetalle und damit Gold.
2024 erhöhten die Zentralbanken ihre Goldbestände offiziell um 1.044,6 Tonnen. Es war das dritte Jahr in Folge mit Käufen von mehr als 1.000 Tonnen. Auch 2025 könnte sich einreihen. In der ersten Jahreshälfte haben die Notenbanken 415 Tonnen Gold angekauft. Insbesondere die polnische Zentralbank kaufte im ersten Halbjahr 68 Tonnen Gold und baute ihre Reserven massiv aus. Schon 2024 war Polen mit 90 Tonnen die Zentralbank mit den meisten offiziellen Goldkäufen. In einem Ranking aus März 2025 belegt Polen mit rund 448 Tonnen den 10. Platz der Länder mit den größten Goldreserven weltweit. Die ersten beiden Plätze belegen die USA (rund 8.133 Tonnen) und Deutschland (ca. 3.351 Tonnen). Eine Umfrage des World Gold Council unter den Zentralbanken zeigt ein eindeutiges Bild. Fast alle befragten Zentralbanken erwarten, dass die globalen Goldreserven der Notenbanken in den nächsten zwölf Monaten weiter steigen werden. Rund 43% planen sogar, die eigenen Bestände zu erhöhen. Kein einziger Befragter rechnet mit einem Rückgang seiner Goldreserven.
Gold wird auch bei Privatanlegern weiter von Bedeutung sein. Die Nachfrage nach Goldschmuck könnte aufgrund der hohen Preise nachlassen. Aber als Kapitalanlage steigt die Bedeutung von Gold. Das Metall gilt als Stabilitätsanker im Portfolio. So kaufen immer jüngere Menschen Gold. Als Gen Z werden Personen bezeichnet, die zwischen 1995 und 2010 geboren wurden, heute also zwischen 15 und 30 Jahren alt sind. Diese Generation hat schon viele einschneidende Erlebnisse mit direkten Auswirkungen durchlebt: die Corona-Pandemie, leere Supermarktregale durch den Zusammenbruch der Lieferketten, den Ukrainekrieg, schnell steigende Inflation folgend schnell steigende Zinsen. Im Vergleich zu den älteren Generationen ist die Gen Z häufiger und früher bei der finanziellen Vorsorge aktiv. Sie zeigen weniger Berührungsängste bei Finanzthemen und haben durch Internet und Social Media viele Informationsmöglichkeiten. Umfragen zufolge besitzen mehr Personen der Gen Z Gold als Personen, die älter als 55 Jahre sind. Gefragt nach den Gründen für den Goldkauf werden hauptsächlich Krisenschutz und Diversifikation zu Aktien und Kryptowerten, aber auch Faszination für Gold und seine Bedeutung als Statussymbol genannt. Aufgrund der begrenzteren finanziellen Mittel sind häufig Goldsparpläne das Mittel der Wahl. Es könnte nur eine Frage der Zeit sein bis Gen Z die wichtigste private Käufergruppe ist