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Kategorie: 1. AIF Genehmigung
Emittent: DFI


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Gold als Stabilitätsanker?
vom 25.10.2022
Gold als Stabilitätsanker?

Die Preisentwicklung verlief in der Vergangenheit während Krisen und Kriegen sehr unterschiedlich!

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Allgemein gilt Gold als solide, wertstabile und vor allem krisensichere Geldanlage, die auch einen guten Schutz vor Inflation bietet. Die weitverbreitete Vorstellung, dass der Goldpreis generell von Kriegen bzw. außerordentlichen Krisensituationen profitiert, kann so aber nicht bestätigt werden. Der Goldpreis ist bei einigen Ereignissen, wie z.B. der sowjetischen Invasion in Afghanistan 1979, sprunghaft angestiegen, aber bei weitem nicht bei jeder kriegerischen Auseinandersetzung. Beide Weltkriege als größte Krisensituationen und Auseinandersetzungen in der Geschichte der Menschheit und auch der langwierige Vietnamkrieg hatten so gut wie keinen Einfluss auf den Goldpreis!

Ein historischer Rückblick erhöht das Verständnis für die Entwicklung des Goldpreises. 1786 wurde der Dollar als Währung der USA eingeführt und wurde mit Gold hinterlegt. Damals lag der „erste Goldpreis“ bei USD 19,50 pro Feinunze. Fast 150 Jahre hat sich der Goldpreis nur unwesentlich verändert. Im Rahmen des „Gold Reserve Act“ wurde 1934 der Goldpreis um 69% auf USD 35 angehoben und der Dollar gegenüber Gold um 40,9% abgewertet. Damit wurde das Verhältnis von US-Dollar zu Gold neu justiert. Am 15. August 1971 wurde schließlich das System des Goldstandards durch den US-Präsidenten Richard Nixon beendet. Der US-Dollar kann seitdem nicht mehr in Gold konvertiert werden und die jahrhundelange Verbindung zwischen Geld und Gold (bzw. Edelmetall) wurde gekappt. Seitdem ist der US-Dollar nicht mehr eine durch Gold gedeckte, sondern nur noch eine „manipulierbare“ Papierwährung.

Gold ist immer noch ein wichtiges internationales Währungsmittel und stellt die Reservewährung der Notenbanken dar. Dadurch kommt Gold eine wesentlich höhere Bedeutung zu als anderen Edelmetallen wie Silber, Platin und Palladium. Das Chart auf der nächsten Seite zeigt die langfristige Preisentwicklung in USD von 1900 bis 2019.

Durch den Ukraine-Krieg hat es an den internationalen Börsen und beim Goldpreis erhebliche Ausschläge gegeben. Die führenden internationalen Börsen sind durchschnittlich um etwa 20% gefallen. Der Goldpreis hat in USD ebenfalls um ca. 20% nachgegeben. Aufgrund des stark gestiegenen USD-Kurses ist der Goldpreis in Euro dagegen nur um etwa 5% gefallen. Die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten. Die Expertenmeinungen gehen von einem Preisrutsch bis auf USD 1.450,- bis zu einem Anstieg auf USD 2.500,- sehr weit auseinander.

Während der Corona-Pandemie war Gold nach anfänglichen starken Kursausschlägen wertstabil. Die Schwankungen waren aber extrem hoch. Auf einen Ausverkauf zu Beginn der Pandemie folgte eine Hausse mit einem Anstieg von rund 50% auf US-Dollar-Basis und danach ging es ca. 20% auf US-Dollar-Basis abwärts.

Gold ist für den Anleger eine spekulative Anlage, da es keinen Cashflow produziert und keine Zinsen abwirft. Anleger setzen also darauf, dass andere Anleger in der Zukunft bereit sein werden, mehr für das Gold zu bezahlen als heute.

Eine wesentliche Rolle für die Entwicklung des Goldpreises spielen die Inflation und die Realzinsen. Aus Sicht von Experten könnte die aktuelle Kombination aus hoher und steigender Inflation bei negativen Realzinsen zu einem Anstieg des Goldpreises führen. Auch perspektivisch steigende Zinsen werden den Goldpreis nicht nachhaltig negativ beeinflussen, da diese Erwartungen nach Auffassung von Experten bereits eingepreist sind. Der Einfluss der Zinsen auf den Goldpreis war bisher aber bisher (erheblich) geringer als auf die Kursentwicklung von Aktien und Anleihen.

Im Gegensatz zu Gold ist Silber keine Reservewährung und wird im Verhältnis erheblich mehr in der Industrie als für die Schmuckverarbeitung genutzt. Das Verhältnis beträgt etwa drei Viertel zu einem Viertel. Angebot und Nachfrage ändern sich ständig, so dass der Silberpreis sehr volatil ist. Auch Silber wird in US-Dollar gehandelt und verhält sich daher zum Dollarpreis umgekehrt proportional, d.h. fällt der Dollarkurs, steigt in der Regel der Silberkurs. Seit dem Pandemiebeginn in 2020 hat sich der Silberkurs unter starken Schwankungen von USD 12 bis 28 pro Unze wieder knapp auf das damalige Preisniveau bewegt.

Die anderen bekannten Edelmetalle Platin und Palladium werden auch für die Herstellung von Schmuckwaren verwendet, stellen aber aktuell weitgehend Industriemetalle dar. Etwa die Hälfte der Jahresproduktion von Platin wird für die Herstellung von Fahrzeugkatalysatoren benötigt. Russland ist nach 6 Sachwertexperten News Ausgabe Oktober 2022 Südafrika der zweitgrößte Platin- und Palladiumlieferant und stellt rund 15% der weltweiten Platinproduktion. Durch den Ukraine-Krieg könnte dies bei entsprechenden Sanktionen zu einem außerordentlichen Einfluss auf den Platin-Preis führen. Bisher gibt es aber keine weltweit wirksamen Sanktionen. Platin kostet derzeit gut die Hälfte von Gold, d.h. der Kurs steht bei etwa USD 900,-.

Palladium wird überwiegend in Australien und Russland gefördert, so dass auch bei Palladium ein erheblicher Preiseffekt durch den Ukraine-Krieg bei entsprechenden Sanktionen entstehen kann. Es erscheint aber als äußerst schwierig, weltweit wirksame Sanktionen bei Edelmetallen durchsetzen zu können. Palladium kostet derzeit ca. USD 2.150 und ist somit deutlich teurer als Gold und Platin. Im Gegensatz zu Palladium wird Platin auch in der Wasserstoffwirtschaft für die Brennstoffzellentechnologie benötigt. Insofern ist langfristig mit einem kräftig steigenden Bedarf und eher steigenden Preisen zu rechnen.

Gold stellt als internationales Zahlungsmittel und als Reservewährung der Notenbanken als einziges Edelmetall eine weitgehend wertstabile Sachanlage dar. Gold profitiert teilweise von Krisensituationen, aber eine Gesetzmäßigkeit für einen Kursanstieg konnte nicht nachgewiesen werden. Gold ist ein Spekulationsobjekt, auch wenn es oft anders wahrgenommen wird. Ein Käufer hofft, dass er sein Gold später an jemand anderen verkaufen kann. Im Gegensatz zu Gold sind andere Edelmetalle wie Silber, Platin und Palladium aufgrund der überwiegenden Verarbeitung in der Industrie wesentlich volatiler und als Sachwertanlage nicht so geeignet wie Gold. Ihre Preisentwicklung hängt wesentlich von der industriellen Entwicklung und der daraus resultierenden Nachfrage ab.


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Quelle: IC Consulting GmbH