ARKTKOMMENTAR
Austritt der USA aus dem Pariser Klimaabkommen
Was bedeutet das für hep?
Kurz nach der Vereidigung von US-Präsident Donald Trump kündigte das Weiße Haus den erneuten Austritt der USA aus dem Pariser Klimaabkommen an. Die USA werden somit keine Pläne mehr dafür vorlegen, wie sie den Ausstoß klimaschädlicher Gase reduzieren wollen. Dieser Rückzug hat auch einen finanziellen Aspekt. Das Pariser Klimaabkommen verpflichtet Industriestaaten, ärmere Länder finanziell zu unterstützen. Allerdings läuft nach einer Kündigung zunächst eine einjährige Frist, bis die USA tatsächlich aus dem Abkommen ausscheiden.
hep solar geht davon aus, dass die Entscheidung über den Austritt aus dem Pariser Klimaabkommen und die Ausrufung des Energienotstands nur bedingt Auswirkungen auf den Ausbau der erneuerbaren Energien haben wird. Die Geschäftsstrategie von hep in den USA bleibt von den neuesten Entwicklungen zunächst unberührt, denn der US-amerikanische Markt bietet viele Vorteile, darunter Klimafaktoren und vereinfachte Genehmigungsverfahren. Hinzukommt, dass die USA große Flächen für Solarparks zur Verfügung sowie insgesamt einen starken Zubau von Wind- und Solarenergie haben.

Die Erfahrung aus der vorherigen Amtszeit Trumps zeigt zudem, dass der Markt für erneuerbare Energien trotz der Befürwortung fossiler Energien und der Förderung dieser durch Trump gewachsen ist. 2017, zu Beginn seiner ersten Amtszeit, machten erneuerbare Energien etwa 15% des gesamten Stromverbrauchs der USA aus. Am Ende seiner Amtszeit lag der Anteil bei 20%. Die installierte Solarkapazität in den USA stieg von ca. 50 GWp auf rund 100 GWp.

Woran liegt es, dass die erneuerbaren Energien dennoch wachsen konnten? Die tatsächliche Einführung und Nutzung erneuerbarer Energien wird häufig von der Politik der einzelnen Bundesstaaten bestimmt. So spielten von 2017 bis 2021 mehrere US-Senatoren eine führende Rolle bei der Verabschiedung von progressiven Klimaschutzgesetzen. Außerdem unterstützen sinkende Installationskosten und staatliche Anreize wie der Investment Tax Credit (ITC) die Entwicklung. Hinzukommt, dass sich immer mehr Unternehmen dazu verpflichten, komplett auf erneuerbare Energien umzustellen, was zu einem Anstieg langfristiger Abnahmeverträge für Solarstrom, sogenannter Power Purchase Agreements (PPA), führt.
Inzwischen gehört Solarstrom aufgrund von geringen Installationskosten zu den günstigsten Alternativen und ist aus dem amerikanischen Strommix nicht mehr wegzudenken. Parteiübergreifende Unterstützung für Steuergutschriften für Solaranlagen und der Einfluss einzelner Bundesstaaten auf die Energiepolitik tragen dazu bei, dass hep solar optimistisch bleibt.
Unter Biden wurde 2022 der sogenannte Inflation Reduction Act (IRA) eingeführt, der erhebliche Mittel für saubere Energie und andere Nachhaltigkeitsinitiativen bereitstellt. Trump wird die Ziele des IRA voraussichtlich nicht im gleichen Stil wie sein demokratischer Vorgänger fortführen. Da die Republikaner den IRA weitgehend ablehnen, könnten unter Trump wichtige Bestimmungen gekürzt werden. Insbesondere die Steuergutschriften für Solaranlagen werden aber derzeit auch von den Republikanern unterstützt. Zudem bietet der IRA unbestreitbar auch wirtschaftliche Vorteile in allen Bundesstaaten, etwa die Schaffung von Arbeitsplätzen, verstärkte Kapitalinvestitionen oder die Ausweitung der inländischen Produktion.
Die USA haben viel Fläche für Solarparks zur Verfügung und insgesamt einen starken Zubau von Wind- und Solarenergie. hep ist 2020 durch die Übernahme des Projektentwicklers Peak Clean Energy und des Erwerbs einer Mehrheitsbeteiligung am Solarunternehmen ReNew Petra in den US-amerikanischen Solarmarkt eingestiegen, somit zu einem Zeitpunkt, an dem Donald Trump amtierender US-Präsident war. Die steuerlichen Anreize des späteren IRA spielten folglich keine Rolle. Vielmehr waren Klimafaktoren und vereinfachte Genehmigungsverfahren die treibende Kraft. hep solar hat derzeit rund 30 Parks in den USA in der Pipeline.
Quelle: IC Consulting GmbH - hep